Kochkurs „die Erste“ in der Versuchsküche
Testballon erfolgreich gestartet: Erster basisch/veganer Kochkurs in der Versuchsküche in Darmstadt/Pfungstadt
Lag mir doch sehr am Herzen – so ein Kochkurs – aber bevor ich mich aufmache und eine Küche miete oder als Kochcoach in Kochschulen gehe, sollte ich vielleicht mal erst mal testen ob ich der Sache gewachsen bin … Denn was so alleine in der Küche Spaß macht, muss ja als Coach nicht auch Spaß machen.
Und wenn ich zu Hause für meine Gäste, Familie und Homepage koche, sagt das noch gar nichts über mein Talent der „Wissensvermittlung“ aus.
Um so schöner war es dann, als ich von Freunden gefragt wurde, ob wir nicht mal so einen Kurs machen könnten. Wir treffen uns nun schon seit längerer Zeit gelegentlich, um gemeinsam zu kochen. Ich als Veganer bringe gerne mein Essen mit, um die anderen probieren zu lassen und zu zeigen, wie unglaublich lecker und abwechslungsreich so ein Veganerleben nun eben sein kann.
Glücklicherweise sind aber eben auch diese Freunde aufgeschlossen und unheimlich neugierig auf eine Geschmackswelt ausserhalb der Norm.
Sie haben schon bei einigen Kochschulen Kochkurse besucht, darunter auch vegane.
Ich kann mir eigentlich keine besseren Testkochschüler vorstellen als Menschen, die nicht erst überzeugt werden müssen, sondern Freude an abwechslungsreicher Nahrung mitbringen! Und ich kann mich glücklich schätzen, diese in meinen Freunden gefunden zu haben. 🙂
Außerdem kann ich mich auch glücklich schätzen, dass diese Freunde Rücksicht auf meine Ernährungsweise nehmen und immer versuchen, meine Essgewohnheiten zu berücksichtigen.
Aber nun zum Kurs.
Meine Intension war es, Menschen zu vermitteln, dass veganes Essen schnell verfügbar sein kann.
Natürlich nicht so schnell wie bei den Omnivoren die in einen Laden gehen und sich alles sofort zum Essen mitnehmen können, weil es eben schon so viele Fertigprodukte gibt.
Klar gibt es das auch mittlerweile auch für Vegetarier und Veganer aber ich nehme davon Abstand. Zum einen wegen der Verarbeitung der Nahrungsmittel und weil auch in diesem Essen Zucker, ungesunde Fette und Massen an Zusatzstoffen enthalten sind.
Also müssen wir selber für uns vorsorgen indem wir eben Pasten und auch warme Gerichte so vorbereiten, dass sie immer schnell verfügbar sind, wenn der Hunger allzu groß wird und wir nichts rechtzeitig vorbereiten konnten.
Und so kam ich auf die Idee, in diesem Kochkurs ein Brot zu backen, zwei Aufstriche zuzubereiten (Eiersalat und Tzatziki) und einen Eintopf anzubieten (Sauerkraut-Kartoffel Gulasch), der außergewöhnlich und superlecker ist.
Johannes wollte zudem noch die Zubereitung der „Knusperdingsies“, die ich mal zum Grillen mitgebracht hatte, erlernen.
Süßer Name. Werde ich so aufnehmen. Ab gestern heißen bei mir Pakoras eben Knusperdingsies 🙂
Ich habe die Rezepte in Papierform ausgedruckt und in der Küche Stationen vorbereitet:
An jede dieser Stationen habe ich die benötigten Arbeitsmaterialien und Lebensmittel gestellt, damit in meiner Miniküche nicht alle sinn- und planlos Schränke und Türen öffnend herumlaufen.
Diese Taktik ging auf. Besäße ich eine Riesenküche, hätte ich alle Lebensmittel auf einem Tisch zusammengestellt und hätte jeden, anhand der Zutatenliste, seine Sachen selber zusammentragen lassen.
Wir haben uns zu allererst bei einem alkoholfreien Cocktail zusammen gesetzt und sind die Rezepte durchgegangen.
Dann haben sie sich in der Küche auf ihre Stationen verteilt und haben angefangen ihre Sachen zu schneiden, zu schälen, zu waschen, zu hacken …
Ich bin von Station zu Station gegangen und habe erklärt und Informationen weitergegeben. Zum Beispiel auch zu richtigen Schneidetechniken – so wie ich sie in meiner Ausbildung gelernt habe. Ich finde es wichtig, gerade diese Techniken weiter zu geben, damit man mit ein kleinwenig Übung immer schneller in der Küche wird, bei Minimierung der „Selbst-Fingeramputation“ 🙂
In der Küche begann es zu duften nach all den Gewürzen, Röstaromen und Gemüsesorten.
Es wurde viel gelacht und Geschichten über Nahrungsmittel, Kochkurse und andere Kochgeschichten ausgetauscht.
Derjenige, der mit seiner Arbeit fertig war, hat dem anderen geholfen und das Essen war in „Null-Komma-Nix“ fertig.
Von Dani hatte ich irgend wann mal den Probierlöffel quer im Mund, Vanessa hat den Brotteig zu einem kleinen Bärchenkopf geformt und Johannes hat alles gegeben, um die Zutaten für seine Knusperdingsies zu atomisieren 🙂
Und dann begann das große Spachteln.
Das Brot wurde laut krachend angeschnitten, der Eintopf ausgeteilt und die Auftrstiche gingen um. Und das Erstaunen, dass Tzatziki eben nicht immer aus Joghurt und Quark bestehen muss, sondern auch aus Sonnenblumnekernen gemacht werden kann, die – raffiniert gewürzt – fast wie das Original schmeckt. Und das Kala Namak aus Nudeln und Kichererbsen zusammen mit sauren Gurken und veganer Mayonnaise einen tollen Eiersalat macht. Geschmacklich nicht zu unterscheiden vom richtigen Ei.
Das Brot war selbst gebacken und daher frei von klein gemahlenen Schweinsborsten, die leider in vielen Broten stecken. Und das Sauerkraut in Kombination mit Kartoffeln und Tomaten ein exzellentes Gulasch ergeben.
Von Johannes Knusperdingsies erreichten nur 2/3 den Esstisch. Die anderen waren urplötzlich verschwunden. Einfach weg. 🙂
Mein Fazit:
Immer wieder gerne!
Hat Spaß gemacht ohne Ende und der Abend war sowas von schnell um.
Ich habe mich am „Hmmmm“ und „Ooooh“, den Gerüchen und den Geräuschen berauscht und die Gesellschaft meiner Kochschüler absolut genossen.
An alle, die gerne einen Kurs machen wollen oder mich mal als „Rent a cook“ buchen wollen:
Ich bin bereit!
Her mit euren Geschmacksknospen!
😀
Stefan
26. Oktober 2015 @ 23:35
Liebe Steffi, liebe Kochschüler………
DANKE für Eure tolle und echt leckere Arbeit. 🙂
Denn beim abschließenden Spachteln war ich mit von der Partie und kann bestätigen,
dass alle Schüler scheinbar auf die Trainerin gehört haben… Auf jeden Fall hat´s super
geschmeckt.
Danke sagt nochmals Stefan
Hans-Jürgen Lahann
27. Oktober 2015 @ 06:31
Liebe Steffi,
das klingt ja mega lecker, lustig und sehr interessant! War bestimmt ein toller Abend! Glückwunsch dazu! Ab jetzt wird Stefan wohl nur noch zum fotografieren in die Küche kommen können (hehe ;-)) Ich wünsche Dir noch viele solcher tollen Kurse, und habe beim Lesen doch tatsächlich noch was gelernt… „Schweineborsten in Broten“ Würg… das gibts tatsächlich?! Unfassbar! 🙂
Liebe Grüße
Der Erklärbär 🙂
Steffi
27. Oktober 2015 @ 07:54
Vielen dank mein lieber Erklärbär 🙂
ja, das mit den Schweinsborsten weitet sich sogar noch auf asiatisches Menschenhaar (weil dort angeblich sehr hoch) aus. Aus beiden Bestandteilen wird der Eiweiß-Baustein Cystein gewonnen (steckt im Keratin). Er verhindert, daß der Teig an den Maschinen kleben bleibt und sorgt dafür, dass die Backwaren im Ofen ihre Form behalten. Und zu guter allerletzte duftet er noch himmlisch nach frischen Backwaren 🙂
Und das Zysten steckt in allen Backwaren. Ist es gefährlich? Nein. Ich find’s einfach nur eklig.
Du kannst es erkennen indem auf der Packungsbeilage L-Cystein, L-Cysteinhydrochlorid oder E920 steht.
Beim Bäcker wirst Du den Hinweis nicht finden weil offen verkaufte Ware nicht deklariert werden muß.
Heutzutage ist das herstellen aus Menschenhaar angeblich verboten.
WÜÜÜÜÜÜRG