Kimchi
Kimchi – ich habe schon so lange davon gehört und wollte dies immer probieren. Aber leider ist die normale Version nicht vegan.
Mein lieber Freund Alex ist schon seit längerem vom Korea-Virus befallen. Nein, nein, keine Angst. Ist nichts schlimmes. 😀
Er saugt alles auf was mit Korea zu tun hat, liebt Kpop (die Musik von BTS ups – Schleichwerbung Hahahaha), kocht mittlerweile fast nur noch koreanisch zu Hause, geht in Koreanische Restaurants UND beginnt nun sogar die Sprache zu lernen. Eben jener Alex hat doch tatsächlich im Buch von Maangchi (siehe unten) ein veganes Rezept dazu gefunden!
Er hat es zu Hause ausprobiert und war total begeistert!
Natürlich haben wir ein großes Glas davon abbekommen!
Meine Familie und ich sind restlos vom Kimchi begeistert! So begeistert, dass ich die koreanische Lebensmittel im Internet bestellt habe und nun das erste Mal im Alleingang Kimchi hergestellt habe.
Die Herstellung dauert schon ein paar Stunden aber das Ergebnis ist der Hammer. Und wenn man nicht alles gleich sofort aufisst, hat man auch ein paar Wochen – Monate was davon!
Danke Alex, nun sind wir total glücklich!
Zutaten für ca. 1 – 2 „1,45 Liter“ Einmachgläser mit Bügelverschluß
3 Pfund Chinakohl
7,5 El Salz
100 ml Wasser
2 El Reismehl
355 ml Gemüsebrühe
1 El & 1 Tl Zucker
9 Knoblauchzehen
1 Tl frisch geriebener Bio-Ingwer
1 mittlere Zwiebel
100 g koreanische „Hot Pepper“ Flakes (gochu-garu)
170 g koreanischer Rettich (Daikon)
12 Frühlingszwiebeln
1 Karotte
Geröstete Sesamsamen (optional)
Vorbereitung
Den Chinakohl in kleine Stücke schneiden. Den Strunk entfernen und entsorgen. Gründlich waschen.
Die Knoblauchzehen abziehen.
Den Ingwer fein reiben. Weil es Bio Ingwer ist braucht er nicht geschält zu werden.
Die Zwiebel abziehen und in grobe Stücke zerteilen.
Den Rettich sowie die Karotten schälen und in Streichholz große Stücke schneiden.
Die Frühlingszwiebeln(weißer und grüner Teil) schräg in 5 cm lange Stücke schneiden.
Zubereitung
Den Chinakohl und in eine große Schüssel geben. 6 El Salz und das Wasser hinzufügen. Danach gründlich durchheben. 2 Stunden stehen lassen, dabei alle 30 Minuten durchheben.
Der Chinakohl verliert dabei den Großteil seines Wassers und wird weich und biegsam.
Währenddessen das Reismehl und 235 ml von der Brühe in einem kleinen Topf miteinander vermischen. Bei mittlerer Hitze kochen bis die Mischung blubbert. Den Zucker dazu geben und weiter „kochen“ bis die Mischung glasig wird. Dies dauert nur wenige Minuten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Den Chinakohl abgießen und mehrere Male unter fließendem Wasser abwaschen. Es soll so viel Salzwasser wie möglich verloren gehen. Danach den Chinakohl gut abtropfen lassen.
Die Reis Mischung, die verbleibende Menge Brühe, das restliche Salz, der restliche Zucker, Knoblauch, Ingwer und die Zwiebel in einen Mixer geben und fein pürieren.
Diese würzige Mischung in eine große Schüssel füllen. Die Hot Pepper Flakes, Rettich, Frühlingszwiebeln und Karotte dazu geben und gut vermischen. Final den Chinakohl unterheben. Fertig ist das Geotjori.
Wie? Was meinst Du? Ich bin im falschen Rezept gelandet?
Nein, nein.
Geotjori wird das frische, noch nicht fermentierte Kimchi genannt. Es kann gleich gegessen werden und hat noch nicht die Säure, welche durch das fermentieren entsteht. Aber es ist auch wahnsinnig lecker! Also gleich mal versuchen!
Kimchi abfüllen und lagern
Zum Schluss wird das Kimchi in gut verschließbare Gefäße gepackt. Ich nehme dazu Einmachgläser mit Bügelverschlüssen die zusätzlich mit einer Gummidichtung versehen sind. So ist es unmöglich, dass Luft während des Fermentierungsprozess an das Kimchi kommt und es zum Schimmeln bringt. Das Kimchi sollte gut in das Glas gedrückt werden, sodass alle Luft entweicht. Bis ganz nach oben schichten und gut verschließen.
Das Kimchi sollte nun 2 Wochen an einem kühlen Ort fermentieren. Ich stelle meine Gläser in den Kühlschrank. Wer es aber nicht abwarten kann, kann die Gläser erst 2 Tage bei Zimmertemperatur in der Küche stehen lassen und dann in den Kühlschrank stellen. Aber bitte nicht länger als zwei Tage in der Küche stehen lassen. Das Kimchi könnte anfangen zu gären und schimmeln … im dümmsten Fall könnte das Glas explodieren.
Wann immer Kimchi aus dem Glas genommen wird ist es zwingend wichtig, danach das Gemüsegemisch mit einem Löffel im Glas herunter zu drücken, damit die verbleibende Luft zwischen den Gemüseschichten entweicht.
Informationen
Das Grundrezept ist von Maangchi entnommen. Eine tolle Koreanische Köchin. Ich kann Euch nur empfehlen mal auf ihrer Seite vorbei zu schauen! Ich habe mein Rezept ein wenig angepasst.
Wer den Daikon nicht bekommt kann natürlich auch deutschen Rettich nehmen. Er ist geschmacklich nicht wirklich weit vom Koreanischen entfernt.
Die Koreaner vierteln ihren Kimchi. Ich fand es einfacher ihn in kleinen Stücke zu essen.
Die Hot Pepper Flakes bekommt man im gut sortierten Asia Shop oder in speziellen koreanischen Lebensmittelläden. Wer keinen Asia-Laden in der Nähe hat, kann gerne auch online auf die Suche gehen – Erfolg garantiert 😀
Gesundheit und Haltbarkeit
Ist die asiatische Küche gesund? Na klar! Wenig Fett, kurze Kochzeiten, viel Gemüse… Kimchi enthält kein Fett dafür aber eine Vielzahl von Vitaminen (A, B-Komplex, C) und Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Eisen.
Fermentierte Gerichte wie zum Beispiel auch Kombucha, Sauerkraut, Miso, Tempeh sind gut für den Körper. Die darin enthaltenen Enzyme und Milchsäurebakterien wirken sich positiv auf die Darmflora aus. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt.
Aber wie lange hält sich Kimchi? In Korea wird er meistens einmal im Jahr angesetzt und hält sich in entsprechenden Kühlschränken bis zu einem Jahr. Wie lange sich Kimchi in unserem Kühlschrank hält kann ich nicht sagen – aber ich rechne mit einer sehr, sehr, sehr kurzen Lebensdauer 🙂
Warnhinweis
Wer nicht scharf essen kann empfehle ich die Menge der Hot Pepper Flakes unbedingt anzupassen! Zwar relativiert sich die Schärfe mit der Zeit ein wenig aber Menschen, die nicht so viel Erfahrung mit Schärfe haben, könnten unter Umständen mit Sodbrennen, Übelkeit und Durchfall auf die Menge reagieren. Also fangt erst einmal sanft an 😀