Injera, Timtimo, Schiro, Hamli
Injera, Timtimo, Schiro, Hamli – Ein Festival der Sinne
Injera, Timtimo, Schiro, Hamli: Ich war mit meinen Freundinnen Conny und Ute in Darmstadt in einem Afrikanischen Restaurant essen.
Hauptsächlich die Küche Eritreas.
Ich hatte ja „sowasvonüberhauptgarkeine“ Ahnung! Keinerlei Vorstellungen was mich dort so alles erwartet.
Und ich wurde „sowasvonpositiv“ überrascht!
Geschmacklich kam mir alles irgendwie vertraut vor. Nur die Tatsache, dass es keine Teller und auch kein Besteck gab war mir „fremd“.
Es gab Speisen wie Injera, Timtimo, Schiro, Hamli. Aber auch Hummus in den verschiedensten Varianten.
Warum kam mir alles geschmacklich vertraut vor?
Wenn man sich einmal überlegt wo Eritrea liegt kommt man der Sache schon näher.
Eritrea liegt am östlichsten Rand von Afrika. Direkt unterhalb vom Sudan, überhalb von Dschibuti und rechts neben Äthiopien, direkt am roten Meer.
Also auch in direkter Nachbarschaft von Saudi Arabien und dem Jemen.
Eritrea hat geschichtlich ebenfalls viel zu erzählen wobei ich nur erwähnen möchte, dass es einmal zu Äthiopien gehörte und anschließend eine englische Kolonie war.
Und all diese Länder verbindet eins: Seine Gewürzwelt.
Und gerade auch wenn man sich das Traditionsgewürz „Berbere“ abschaut wird man unweigerlich an ein indisches Currygewürz erinnert.
Aber auch Koriander, Ingwer, Pfeffer, Cumin sind in dieser Küche heimische Gewürze.
Also direkt was für Steffi 😀
Nun ja. Im Restaurant bekamen wir drei dann unser Essen auf einem großen Tablett serviert.
Ausgelegt war dieses Tablett mit „Pfannkuchen“ auf denen verschiedene Saucen mit verschiedenen Konsistenzen geschüttet wurden.
In der Mitte thronte ein Berg Salat.
Wir haben uns dann Stücke vom Pfannkuchen abgerissen und die Sauce damit aufgenommen.
Sauerei hoch neun aber lustig.
Wir haben erfahren, dass diese Pfannkuchen das traditionelle, gesäuerte Fladenbrot sind welches in Eritrea Teller und Besteck ersetzt.
Na praktisch – dachte ich mir. Weniger zu spülen 😀
Das gemeinsame Essen vom Tablett mit den Fingern hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und hat irgendwie das Miteinander gefördert.
Ich weiß zumindest, dass ich bald wieder dort hingehen werde um Injera, Timtimo, Schiro und Hamli zu essen.
Außerdem sind die Gerichte sehr schnell nachzukochen, weil jeder einzelne Bestandteil, mit Ausnahme der Injeras, nur wenige Minuten braucht.
Zutaten und Zubereitung für ca. 10 Injera:
400 g Teffmehl (Alnatura, Bioladen oder Internet)
3-5 Tassen Wasser
1 Hefewürfel
eine großzügige Prise Salz (muss aber nicht sein)
ca. 250 ml Sprudelwasser
Das Teffmehl mit dem Wasser und dem Salz zu einem dickflüssigen Teig verrühren.
Den Hefewürfel hineinbröseln und unterrühren.
Mit einem Tuch bedeckt über Nacht quellen lassen.
Am nächsten Tag den Teig mit dem Sprudelwasser vermischen. Bitte nicht alles auf einmal zum Teig geben.
Der Teig sollte die Konsistenz von Pfannkuchenteig haben.
Eine beschichtete Pfanne stark erhitzen und 1-2 Kellen Teig hineinfließen lassen.
Es wird kein Fett benötigt, der Pfannkuchen löst sich nach der angegebenen Zeit von selbst vom Boden.
Den Teig in der Pfanne hin und her fliessen lassen damit ein Pfannkuchenfladen entsteht, der auch die selbe Dicke hat.
Bei hoher Hitze von einer Seite 1-2 Minuten garen.
Die Pfannenseite sollte goldbraun sein – die obere Seite viele kleine Luftlöcher haben.
Abkühlen lassen.
Zutaten und Zubereitung Schiro (ca. 4-6 Personen):
Oben rechts im Bild
500 g Kichererbsen aus der Dose
400 g gehackte Tomaten (Dose)
500 g passierte Tomaten (Dose oder Tetrapack)
Öl zum Anbraten
1 große Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
Eine halbe rote Chilischote
2 – 3 EL Berbere
Zwiebel und Knoblauch abziehen und klein hacken.
Im Topf mit 1-2 EL Öl glasig anbraten. Berbere darüber streuen und unter ständigem Rühren eine weitere Minute mitbraten.
Die Gewürze können am Topfboden anhängen. Das ist nicht schlimm jedoch sollten sie nicht anbrennen.
Die anhängenden Gewürze werden mit der Flüssigkeit wieder vom Topfboden gelöst und geben Röstaromen.
Alle anderen Zutaten hinzufügen und erhitzen.
10 Minuten köcheln lassen und anschließend mit dem Pürierstab das Gericht glatt pürieren.
Zutaten und Zubereitung Timtimo (ca. 4-6 Personen)
Oben links im Bild
250 g getrocknete, rote Linsen
Öl zum Anbraten
1 große Zwiebel
1 – 3 Knoblauchzehen
2- 3 EL Berbere
480 g gehackte Tomaten (Dose)
2 El Tomatenmark (Tube)
1 Tl Kreuzkümmelpulver
0,5 Tl Kardamompulver (falls nicht auftreibbar Kardamomschoten im Mörser per Hand zerreiben)
500 ml kochendes Wasser
Salz & Pfeffer
Zwiebel und Knoblauch abziehen und klein hacken.
Im Topf mit 1-2 EL Öl glasig anbraten. Berbere darüber streuen und unter ständigem Rühren eine weitere Minute mitbraten.
Die Gewürze können am Topfboden anhängen. Das ist nicht schlimm jedoch sollten sie nicht anbrennen.
Die anhängenden Gewürze werden mit der Flüssigkeit wieder vom Topfboden gelöst und geben Röstaromen.
Restliche Zutaten hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Topf abdecken und bei niedriger Flamme so lange simmern lassen, bis die roten Linsen gar sind.
Das dauert ca. 10 – 15 Minuten.
Wundert Euch nicht, dass Euch das Gericht am Anfang an eine dünne Suppe erinnert. Spätestens wenn die Linsen das Wasser aufgesogen haben dickt das komplette Gericht ein.
Zutaten und Zubereitung Hamli (ca. 4-6 Personen):
2 große Zwiebeln
Öl zum Anbraten
Salz & Pfeffer
500 g frischer Blattspinat
Zwiebeln abziehen und in 1-2 El Öl gasig dünsten.
Spinat waschen, grob hacken und in der Pfanne zerfallen lassen.
Wenn er richtig zusammen gefallen und weich ist mit Salz & Pfeffer würzen.
Man kann den Spinat so stückig lassen oder pürieren – das überlasse ich Euch!
Wenn man keinen frischen Spinat bekommt einfach TK Ware nehmen.
Nun müsst ihr nur noch die Injeras auf einer Platte anrichten, die Saucen drapieren und einen kleinen Salatberg in die Mitte der Platte bauen.
Das Dressing überlasse ich ebenfalls Eurem Geschmack. Oder ihr wählt dieses Dressing hier.
Und dann nichts wie ran mit den besten Freunden und rein mit den Fingern!
Ich garantiere Euch auf jeden Fall jede Menge Spaß.
Julia
20. Mai 2020 @ 08:54
Nachdem ich beim lokalen äthiopischen Restaurant Timtimo probierte wollte ich es unbedingt mal Zuhause ausprobieren. Ich habe im Internet einige Rezepte gefunden und ausprobiert, aber keins kommt so gut ran an das richtige Timtimo wie dieses hier! Sooo lecker!! Kann ich nur empfehlen es nachzumachen. Ich liebe es!
Steffi
25. Mai 2020 @ 19:14
Hallo liebe Julia, das freut mich aber, dass es Dir schmeckt! Warst Du zufällig hier in Darmstadt im Baobab? Die haben hervorragendes Äthiopisches Essen und vor allem kann man dort auf dem Boden sitzen und mit den Händen essen. Sehr klasse!
Dann hoffe ich, dass Dir das Essen immer wieder schmeckt und bis hoffentlich bald mal! :-*
Steffi
Julia
29. Mai 2020 @ 20:00
Hey Steffi!
Nein leider nicht, Darmstadt ist doch etwas weit 🙂
Ich war im Dromedar in Marburg, dort kann man natürlich auch mit den Händen essen. Außerdem kann man aus einer Kokosnussschale sein Getränk trinken!
Ich habe die äthiopische Küche sehr schätzen gelernt, vielen Dank nochmal für dein tolles Rezept!:)
Steffi
29. Mai 2020 @ 20:31
Hey Julia, na dann muß ich da auch mal hin wenn ich in Marburg bin 😀
Lieben Dank noch einmal und Euch ein tolles, langes Wochenende! Liebe Grüße, Steffi